Eine hymnische Orchesterflut im Land der Berge
Uraufführungsabend bei den Wörthersee Classics.
Unter dem nicht sehr viel versprechenden Titel
"Euro-Wellen" wurde für den ersten Abend des Volksoper
Symphonieorchesters Wien im Rahmen des Festivals
"Wörthersee-Classics"" eine Uraufführung angekündigt. Was der
45jährige Russe Pavel Singer als Auftragswerk des Veranstalters abgeliefert
hat, entpuppte sich jedoch als äußerst originelles Werkchen im Stil eines
Charles Ives: Melodienfetzen - in diesem Fall die Hymnen aller EU-Staaten -
wirbelten durcheinander, ehe der einheimische Zuhörer beim abschließenden
Erklingen von "Land der Berge" versucht war, sich vom Sitz zu
erheben. Alexei Kornienko behielt als Dirigent unerschütterlich die Übersicht
über dieses scheinbare, vom Publikum heftig bejubelte Chaos.